ROMATRIS

Robotischer Materialtransport in Schadenslagen

Asguard IV im Test- und Trainingszentrum Hoya (Foto: Florian Cordes, DFKI)
Asguard IV im Test- und Trainingszentrum Hoya (Foto: Florian Cordes, DFKI)

Ziel des Vorhabens ist die Konzeption und Entwicklung eines teilweise automatisierten, mobilen Assistenzroboters zur Unterstützung beim Materialtransport durch unwegsames Gelände. Anwendungsschwerpunkte sind Bergungseinsätze in Katastrophenszenarien, wie beispielsweise eingestürzte Gebäude, Einsätze in unwegsamen Gelände, Zug- oder Verkehrsunfälle, sowie sonstige Großschadenslagen. Das zu entwickelnde System soll in der Lage sein, einem Menschen durch schwieriges Gelände zu folgen (Schotter, Hindernisse, Steigungen), für den Rettungseinsatz benötigtes Material zu transportieren und auf Gesten des Nutzers zu reagieren, sowie Feedback zu geben.

Laufzeit: 01.09.2021 bis 31.08.2025
Zuwendungsempfänger: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
Fördergeber: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
Anwendungsfelder: SAR- & Sicherheitsrobotik
Verwandte Robotersysteme: KRIS
KRATOS – integration study
ASGUARD IV
Advanced Security Guard V4
KRIS
KRATOS - Integrations Studie
ASGUARD IV
Advanced Security Guard V4
ARTEMIS
DLR SpaceBot Cup 2013 Rover

Projektdetails

Asguard IV mit Sternrädern im THW-Testgelände (Foto: Florian Cordes, DFKI)
Ausschnitt des THW Ausbildungszentrums in Hoya (Foto: THW)
Artemis Rover im THW-Testgelände (Foto: Malte Wirkus, DFKI)

Die Praxistauglichkeit eines mobilen Assistenzroboters soll in einem realistischen Anwendungsszenario evaluiert werden. Der Assistenzroboter wird in diesem Vorhaben vom DFKI entwickelt, aufgebaut und mit entsprechenden Kontrollalgorithmen ausgestattet. Für die Evaluation sind mehrere aufeinander aufbauende Feldversuche auf dem THW-Trainingsgelände in Hoya (s. Abbildung 2), gefolgt von Auswerte- und Anpassungsphasen geplant. Besonderer Schwerpunkt sollen dabei auf der Robustheit der entwickelten Lösungen liegen. Dazu werden die Feldversuche unter Einbeziehung von erfahrenen Einsatzkräften des THW durchgeführt. Der Erfolg des Vorhabens wird an der Fähigkeit des Systems zum Manövrieren im THW Testgelände in Hoya bemessen werden. Es wird eine sehr enge Zusammenarbeit mit Personal des THW im Rahmen der Entwicklungen erfolgen.

Perspektivisch soll das aufgebaute System Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes bei Einsätzen in Trümmerlagen und unwegsamen Gelände unterstützen. Als Grundszenario wird ein Bergungseinsatz nach einem Gebäudeeinsturz, beispielsweise nach einer Gasexplosion angenommen. Dies bedeutet für die anrückenden Kräfte, dass zum einen eine gute Ordnung des Raumes hergestellt werden muss (Wo werden welche Fahrzeuge in Stellung gebracht) und zum anderen rasch eine Lagebeurteilung erfolgen muss (Wie ist die Situation? Welche Gefahren gibt es? Welche Maßnahmen sind erforderlich? Welches Equipment ist erforderlich?). Anschließend müssen eventuell verschüttete Personen lokalisiert werden. Besteht der Verdacht auf Verschüttete hat die Menschenrettung oberste Priorität. Die dafür notwendigen Materialen und Ausrüstungsgegenstände werden derzeit händisch zur Einsatzstelle auf den Trümmerkegel verbracht. Die benötigte Ausstattung umfasst auch schwere Gegenstände, wie hydraulisches Rettungsgerät, welches mehr als 25 Kilogramm wiegen kann. Diese Materialien sollen von dem hier entwickelten Robotersystem sicher durch das Einsatzgebiet bewegt werden.

Die Erkenntnisse aus dem oben geschilderten Szenario lassen sich aber auch auf andere Bereiche der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr übertragen. So kann ein robotisches Transportsystem auch im Tätigkeitsfeld der Bergwacht unterstützend sein, auch hier muss regelmäßig eine umfangreiche Ausrüstung durch unwegsames Gelände transportiert werden. Und auch für die Grubenwehr ist der Ansatz interessant, da auch hier unwegsames Gelände, schwere Ausrüstung sowie anstrengende Tätigkeiten (Arbeiten unter Atemschutz) zu den regelmäßigen Bedingungen zählen.

Videos

ROMATRIS: Teilnahme an der Bremerhavener Sturmflutübung mit dem THW

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Das DFKI-Projekt Romatris war am 15.6.2024 bei der Bremerhavener Katastrophenschutzübung (Szenario – Sturmflut) mit seinem Robotersystem KRIS als Teilnehmer beteiligt. Das System wird zusammen mit dem THW entwickelt und soll die logistischen Prozesse in akuten Schadenslagen ergänzen bzw. verbessern. Das System folgt den führenden Personen auf Handzeichen und kann erlernte Wegstrecken auf einfachen Knopfdruck selbstständig abfahren, um damit logistische Ketten zu ergänzen und bei schwerem Material, in unwegsamen Gelände, die THW-Einsatzkräfte zu entlasten.

ROMATRIS: (Teil-)autonomer Assistenzroboter für den Materialtransport in unwegsamem Gelände

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Im Katastrophenfall zählt jede Sekunde. Um wertvolle Zeit zu sparen und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu erhöhen, entwickelt das DFKI Robotics Innovation Center in enger Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) einen (teil-)autonom agierenden Assistenzroboter. Der innovative Roboter ist in der Lage, Rettungskräften durch unwegsames Gelände zu folgen und Material mit einem Gewicht von mehr als 100 Kilogramm über unebenes Gelände zu transportieren. Dabei kann er auf die Gesten der Einsatzkräfte reagieren und selbstständig zwischen zwei Punkten einer vorgegebenen Route hin- und herfahren. Die DFKI-Forschenden haben die erste Version des Systems im Test- und Ausbildungszentrum des THW in Hoya erfolgreich getestet. Der Roboter beförderte einen 120 Kilogramm schweren Generator, überquerte sicher Bahngleise und erklomm einen Deichhügel. Trotz Dunkelheit konnte er Personen erkennen und auf deren Kommandos reagieren. Nun gilt es, das Feedback der Einsatzkräfte umzusetzen und das System entsprechend weiterzuentwickeln. Nach Abschluss des Projekts sollen die Roboter zeitnah in die praktische Anwendung übergehen und dabei helfen, Rettungskräfte im Umgang mit robotischen Systemen zu schulen und die Akzeptanz neuer Technologien zu erhöhen.

ARTEMIS: Auf dem THW-Testgelände in Hoya

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zuletzt geändert am 11.09.2024